Diabetes-Projekt von Ulla (Diabetesberaterin & Wundtherapeutin) und Bernd Decker (Krankenpfleger & Diabetesassistent)

1. Diabetes-Mission auf Siquijor

"Less sugar" ein Artikel von Ulla Decker

Bei der Surgical Mission Saarland 2014 auf Siquijor, war erstmalig ein Diabetes und Wundmanagementteam dabei:

Bernd Decker (Krankenpfleger und Diabetesassistent) und Ulla Decker ( Diabetesberaterin und Wundtherapeutin), hier mit einer Patientin.

Auf den Philippinen war Diabetes bis vor wenigen Jahren noch keine bedeutende Krankheit. Inzwischen spricht man jedoch von einer nationalen Geißel. Schätzungsweise drei Millionen Menschen sind bereits erkrankt.  Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt die Zahl der Diabetiker auf derzeit etwa 170 Millionen weltweit. Eine Zahl, die sich voraussichtlich bis 2030 verdoppeln wird. Diabetes wird bereits heute als neue Epidemie bezeichnet. 80% der Betroffenen leben in Entwicklungsländern.

 

Dieses enorme Ausmaß ist auch armutsbedingt. Durch die fortschreitende Industrialisierung des Landes arbeiten viele Menschen zunehmend in Jobs ohne ausreichende körperliche Bewegung. Nach wie vor leben aber 60% der Menschen von weniger als zwei Euro pro Tag. Das reicht nicht aus für eine ausgewogene Ernährung, wodurch die Menschen immer mehr billiges Fast Food essen. Eine Coca Cola kostet auf den Philippinen meist weniger als eine Flasche Wasser, Garküchen und Süßigkeiten sind um einiges billiger als frisches Obst und Gemüse vom Markt. Die Folge dieser Kombination aus Fehlernährung und zu wenig Bewegung ist ein deutlich höheres Risiko für einen Typ 2-Diabetes. Durchschnittlich erkranken die Menschen im ostasiatischen Raum 20 Jahre eher an Diabetes als in Europa. Diabetes ist inzwischen zu einer der Hauptursachen für bleibende Behinderungen geworden. Laut WHO könnten durch Früherkennung und eine angemessene Behandlung die Hälfte aller Amputationen der unteren Gliedmaßen verhindert werden.

 

Der Zusammenhang zwischen schlechter Ernährung und Diabetes ist den meisten Philippinos nicht bewusst und viele wissen gar nicht, dass sie bereits an Diabetes erkrankt sind. An diesem Punkt setzt unsere Arbeit an.

 

Während unserer Zeit auf Siquijor machten wir neben den Untersuchungen im Krankenhaus, 4 Diabetesscreenings in den Orten Siquijor und Larena. An öffentlichen Plätzen stellten wir Tische und Stühle auf und führten insgesamt ca. 800 Blutzucker-Messungen durch. Hierbei „entdeckten“ wir viele Menschen mit Diabetes, die noch nichts von ihrer Erkrankung wussten. In zahlreichen Gesprächen erklärten wir, was es bedeutet gesund zu essen.      

 

„Less Sugar“ war sicherlich das, was wir am häufigsten sagten. Medikamente sind für die meisten Philippinos unerschwinglich, deshalb ist Prävention und Aufklärung besonders wichtig. An 2 Terminen gab es die Möglichkeit an einer Diabetikerschulung teilzunehmen, um zu verstehen, was der Einzelne tun kann.

Leider kamen 2 Diabetiker mit so fortgeschrittenen, schwer infizierten  Fußwunden zu uns, dass es keine andere Möglichkeit mehr gab, als jeweils eine Unterschenkelamputation durch zu führen.

 

Es war erschreckend zu sehen wie durch Fehlbehandlung und dem Aufbrauchen sämtlicher finanzieller Resourcen, ganze Familien ins Elend gestürzt werden und die Kinder ihre Ausbildungen nicht mehr weiterführen können.

  

Eine ins Leben gerufene Spendenaktion wird beiden Patienten nach Abheilung der Amputationswunde eine Prothesenversorgung bezahlen und der Tochter ( Foto unten links, im blauen T-Shirt) die Berufsausbildung zu Ende finanzieren.

 

Herzlichen Dank an alle, die Geld für diesen Zweck gespendet haben !


2. Diabetes-Mission auf Siquijor

Vom 10. bis 30. März 2016 werden Bernd und Ulla Decker erneut ein Diabetes Projekt auf der Insel Siquijor durchführen. 

Auf den Philippinen war Diabetes bis vor wenigen Jahren noch keine bedeutende Krankheit. Inzwischen spricht man jedoch von einer nationalen Geißel. Schätzungsweise drei Millionen Menschen sind dort bereits erkrankt. Eine Zahl, die sich voraussichtlich bis 2030 verdoppeln wird.

Diabetes wird bereits heute als neue Epidemie bezeichnet. 80% der Betroffenen leben in Entwicklungsländern. Dieses enorme Ausmaß ist auch armutsbedingt.

Durch die fortschreitende Industrialisierung des Landes arbeiten viele Menschen zunehmend in Jobs ohne ausreichende körperliche Bewegung. Nach wie vor leben aber 60% der Menschen von weniger als zwei Euro pro Tag. Das reicht nicht aus für eine ausgewogene Ernährung, wodurch die Menschen immer mehr billiges Fast Food essen. Eine Coca Cola kostet auf den Philippinen meist weniger als eine Flasche Wasser, Garküchen und Süßigkeiten sind um einiges billiger als frisches Obst und Gemüse vom Markt. Die Folge dieser Kombination aus Fehlernährung und zu wenig Bewegung ist ein deutlich höheres Risiko für einen Typ 2-Diabetes.

Durchschnittlich erkranken die Menschen im ostasiatischen Raum 20 Jahre eher an Diabetes als in Europa. Diabetes ist inzwischen zu einer der Hauptursachen für bleibende Behinderungen geworden. Laut WHO könnten durch Früherkennung und eine angemessene Behandlung die Hälfte aller Amputationen der unteren Gliedmaßen verhindert werden.

Der Zusammenhang zwischen schlechter Ernährung und Diabetes ist den meisten Philippinos nicht bewusst und viele wissen gar nicht, dass sie bereits an Diabetes erkrankt sind. An diesem Punkt setzt unsere Arbeit an.

Während unserer Zeit auf Siquijor werden wir täglich an unterschiedlichen Orten der Insel ein Diabetesscreening mit anschließendem Informationsvortrag durchführen.

 

Medikamente sind für die meisten Philippinos unerschwinglich, deshalb ist Prävention und Aufklärung besonders wichtig.  


3. Diabetes-Mission auf Siquijor

Vom 22. November bis zum 9. Dezember 2016 waren Bernd und Ulla Decker erneut für eine Diabetes Mission auf der philippinischen Insel Siquijor.

 

Nachdem wir im März Diabetesscreening und Schulung für Patienten an allen Healthcenter der Insel angeboten hatten, sind wir der Bitte der Krankenpflegekräfte nach einer weiteren Fortbildung nachgekommen.

 

Das Department of Health möchte gerne flächendeckend Diabetes & Hypertension Clubs für Patienten einsetzen, doch vielen Pflegekräften fehlt es an Wissen für die Aufklärung der Patienten und wie man Prävention durchführen könnte.

 

Ganz besonders lag uns das Erkennen einer Polyneuropathie am Herzen, um Patienten aufklären zu können, wie man sich bei Gefäßstörungen in den Füssen verhalten soll.

 

Leider mussten wir in den beiden vorherigen Aufenthalte sehen, welche Konsequenzen kleine Verletzungen an den Füssen, durch mangelnde Behandlung haben. Da weder gute Schuhe noch entsprechendes Material zur Wundversorgung vorhanden sind, muss der Fokus auf einer guten Prävention liegen. Hier wollen wir den Fokus der Behandelnden schärfen.

 

Seit März 2016 leiten wir in Deutschland gespendetes Insulin nach Siquijor weiter. Wir nutzen in Deutschland unser Diabetesnetz, um Insuline, welches von Patienten nicht mehr gebraucht werden, an entsprechende Patienten weiter zu leiten. Viele Sozialstationen und Diabetesschwerpunktpraxen sammeln für uns.

 

Eine Insulintherapie ist für die meisten Patienten, auch wenn sie dringend nötig ist, nicht finanzierbar.

 

Zum Thema Insulintherapie wurden die Pflegekräfte ebenfalls weitergebildet.

 

Wir haben einige Patienten besucht, die wir bereits kennen. Eine von ihnen ist Frau Bernadette Zarate, die leider aufgrund eines schweren Diabetischen Fußsyndroms im November 2014 von den Chirurgen der Surgical Mission unterschenkelamputiert werden musste. Wir konnten durch Geldspenden 2015 einer Unterschenkelprothese finanzieren, mit deren Hilfe sie ihren Haushalt weiterführen kann und die Familie bedingt bei Feldarbeit unterstützt.

 

Wir unterstützen auch weiterhin die Töchter der Familien Zerate und Callao (siehe Bericht 2014), indem wir das Schulgeld für die berufliche Ausbildung übernehmen.