Zitha Luxembourg
2015 hatte Surgical Mission Saarland e.V. die Möglichkeit Herrn Dr. Götzke bei einer Versammlung des Missionsfördervereins Kutzhof kennenzulernen. Herr. Dr. Götzke ist Generaldirektor der Fondation Ste Zithe aus Luxembourg. Mit sehr beeindruckenden Bilder stellte er die Arbeit der Ordensschwestern in Malawi Namitete vor. Dort betreibt die Fondation das St. Gabriel's Hospital.
Schnell kamen wir ins Gespräch und in unseren Köpfen wuchs der Wunsch nach einer Mission in Malawi.
Viele E-Mails, Telefonate und Treffen später steht fest, dass wir neben unserer Arbeit im asiatischen Raum nun auch nach Afrika aufbrechen werden.
Was als Surgical Mission (chirurgische Einsatz) 2012 begann wird durch die wachsenden aktiven Mitglieder in seinem Betreuungsspektrum immer größer. Neben der primären Arbeit Menschen Operationen zu ermöglichen, die sie sich sonst nie leisten könnten, sind wir stolz auf unsere Diabetes-Projekte, Schulungen von Krankenhauspersonal und nun auch eine geburtshilfliche Mission in Malawi Afrika.
Für knapp 4 Wochen wird unsere Hebamme Astrid Kany nach Namitete aufbrechen um dort schwangere Frauen zu betreuen, Frauen während der Geburt zu begleiten und mit der 'Rolling Clinic' die Familien in ihrem zu Hause zu besuchen. Daneben steht auch hier die Schulung des Krankenhauspersonals bei geburtshilflichen Notfällen mit auf dem Plan. Somit können wir eine Nachhaltigkeit unsere Arbeit sichern. Wir freuen uns sehr auf dieses Projekt und warten gespannt auf die Berichte und Bilder der ersten Mission unseres Vereins in Afrika!
Surgical Mission Saarland e.V. hilft nicht nur auf den Philippinen.
Anfang 2017 hatte unsere Hebamme Astrid Kany die Möglichkeit in Namitete/Malawi zu arbeiten um zu helfen.
Unsere Hebamme Astrid half unter anderem bei der Arbeit im Kreißsaal, KMC (Kangaroo Mother Care - Frühchenstation), Postnatal ward (Wochenbettstation) und der Rolling Clinic.
Geographie
Lage
Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 850 km, die West-Ost-Ausdehnung 350 km. Die Außengrenze hat eine Länge von 2881 km, 475 km zu Tansania im Norden, 1569 km zu Mosambik im Osten, Süden und Südwesten sowie 837 km zu Sambia im Westen.
Klima
In Malawi herrscht subtropisches Klima mit vier Jahreszeiten:
kühle Saison zwischen Mai und Mitte August;
heiße Zeit zwischen Mitte August und November;
Regenzeit zwischen November und April, in dieser Zeit kann die Luftfeuchtigkeit morgens fast 100 % betragen;
Nachregenzeit zwischen April und Mai.
Im Allgemeinen ist es im Hochland kühler und feuchter, während es in den tiefer gelegenen Gebieten heißer und schwüler ist. Am Malawisee ist es am wärmsten, jedoch weht meistens ein kühlender Wind. Die durchschnittlichen Temperaturen schwanken zwischen 19 °C und 32 °C von November bis April und zwischen 14 °C und 24 °C von Mai bis Oktober. Der Juli ist der kühlste Monat. Die Nächte können kalt sein, besonders im Bergland. Es besteht ein Niederschlagsgefälle von rund 2000 mm pro Jahr im äquatornäheren Norden zu knapp 1000 mm im Süden; die im Regenschatten liegende Grabensohle erhält örtlich kaum 600 mm.
Hydrologie
Der Malawisee, dessen Einzugsgebiet bis hinein nach Tansania und Mosambik reicht, dominiert das Land. Fast ganz Malawi (etwa 90 %) entwässert über den Shire, dem Abfluss des Malawisees, in den Sambesi. Die westlichen Einzugsgebietsgrenzen des Shire sind praktisch deckungsgleich mit der Landesgrenze. Im Südosten des Landes gibt es kleinere Bereiche, die entweder in den Rovuma oder in den Chilwa-See entwässern.
Bevölkerung
Die Mehrheit der Bevölkerung lebt von weniger als einem US-Dollar pro Tag und Kopf (Stand 2005).
Eine Frau bringt in ihrem Leben durchschnittlich 5,5 Kinder zur Welt (Stand 2013, Tendenz: fallend). Diese hohe Fruchtbarkeitsrate ist unter anderem dadurch bedingt, dass nur 42 % der Frauen moderne Verhütungsmittel zur Verfügung stehen. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt wird im Zeitraum von 2010 bis 2015 mit 60,7 Jahren angegeben (Männer: 58,2 Jahre, Frauen: 63,1 Jahre).
11,9 % der Erwachsenen (15–49 Jahre) sind HIV-positiv (Stand 2008). Da vor allem junge Menschen betroffen sind, hat dies enorme ökonomische Konsequenzen (siehe auch: HIV/AIDS in Afrika). Verstärkt werden diese noch durch ein starkes Bevölkerungswachstum, das extremen Druck auf das Land und seine Ressourcen, die Ernährungslage, den Arbeitsmarkt und die Sozialleistungen ausübt. 2015 betrug die Alphabetisierungsrate 65,8 %.
Für das Jahr 2050 wird laut der mittleren Bevölkerungsprognose der UN mit einer Bevölkerung von über 41 Millionen gerechnet.
Ethnien
Die meisten der etwa 18 Millionen Einwohner gehören verschiedenen Bantuethnien an. Es werden insgesamt 13 verschiedene Kultur- und Sprachgruppen unterschieden.
Mit 49,3 % stellen die namensgebenden Maravi, einschließlich der Chewa (32,6 %), der Tumbuka (8,8 %), der Nyanja (5,8 %) und der Tonga (2,1 %), die größte unter ihnen und bilden somit die Titularnation. Die Lomwe stellen 17,6 % der Bevölkerung, die Yao 13,5 % und die Ngoni machen 11,5 % aus. Die Sena und die Ngondo sind mit 3,6 % respektive 1 % eine Minderheit. Andere Volksgruppen stellen zusammen insgesamt 3,5 % der Gesamtbevölkerung.
Im Jahre 2017 waren 1,3 % der Bevölkerung Ausländer. Die meisten Ausländer im Land kamen aus Mosambik, Sambia und Simbabwe.
Sprachen
Verbreitet sind Bantusprachen. Amtssprache ist Englisch als Erbe der Kolonialzeit. Die Bantusprache Chichewa ist Nationalsprache. Außerdem werden regional die Bantusprachen Lomwe, Chiyao, Tumbuka, Chinkhonde, Chisena, Chitonga, Chinyakyusa, Chimambya, Chisenga, Chisukwa, Chingoni, Chimambwe und Chinamwanga gesprochen. Die Vorsilbe Chi… bedeutet so viel wie Sprache der ….
Religionen
Etwa 82,6 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Christentum, mit 13 Prozent hat Malawi einen höheren Anteil Muslime als die anderen Länder im südlichen Afrika. Die verbleibenden Anteile entfallen auf Bahai, Atheisten (2,5 Prozent) und Anhänger von traditionellen Religionen, wobei deren mythologische Vorstellungen teilweise in die Weltreligionen mitgenommen wurden und bestimmte Rituale unter anderen Namen dort weiterhin praktiziert werden. Christen haben im gesamten Norden bis zur Hälfte des Landes einen Bevölkerungsanteil von über 90 Prozent, das Siedlungszentrum der Moslems liegt im Osten südlich des Malawi-Sees. Traditionelle Religionen werden offiziell nur noch in einzelnen kleinen Gebieten im äußersten Süden, besonders im Distrikt von Nsanje praktiziert.
Soziale Lage
Aus dem Jahresbericht 2009 von Amnesty International geht hervor, dass über 86 % der Bevölkerung nur eingeschränkt Zugang zu Bildungseinrichtungen und Gesundheitsfürsorge haben.
Bildungswesen
In Malawi stieg die Zahl der Grundschüler seit der Einführung des freien Grundschulunterrichts 1995 von 1,9 Millionen auf 3,4 Millionen. Damals ging nur die Hälfte der Kinder im schulfähigen Alter in die Schule, heute sind es 80 %. Ein Hauptproblem in den Dorfschulen sind die Klassengrößen von mehr als 80 Kindern. Es besteht ein großer Mangel an Lehrern. In den letzten zehn Jahren wurden viele Lehrer ohne Lehramtsstudium eingestellt und viele ehemalige Lehrer zurückgeholt, um die Situation zu verbessern. Trotz dieser Anstrengungen war der Mangel an Lehrern 2006 größer als 2001, weil zahlreiche ältere Lehrer ihre Tätigkeit beendeten. 2015 betrug die Alphabetisierungsrate 65,8 %.
In den ersten 30 Jahren nach der Unabhängigkeit hatte Malawi nur eine Universität, die University of Malawi, mit fünf Constituent Colleges: Chancellor College in Zomba, Polytechnic in Blantyre, Bunda College of Agriculture und College of Nursing in Lilongwe und College of Medicine in Blantyre. Seitdem wurden drei weitere Universitäten eröffnet: Mzuzu University in Mzuzu, Livingstonia University in Livingstonia und Ekwendeni sowie die Catholic University of Malawi in Nguludi bei Blantyre.
Medizinische Versorgung
Jeder Distrikt hat ein Distriktkrankenhaus, das über mindestens 100 Betten verfügt. Es gibt überall Operationsräume, Mikroskope und Röntgen- und Sonographiegeräte zur Diagnostik. Die Fachbereiche Augenheilkunde, Allgemeine Medizin, Dermatologie, Dentalmedizin sind normalerweise besetzt. Medikamente werden gewöhnlich kostenfrei abgegeben. In den großen Städten Blantyre, Lilongwe und Mzuzu ist die Ausstattung vielfältiger und besser. Ergänzt wird dieses Gesundheitssystem durch Medical Centres im Umland, die oft von Krankenschwestern betreut werden. Es ist möglich, dass eine Krankenschwester mehrere Medical Centres betreut.
Die Säuglingssterblichkeit liegt bei 66 pro 1000 Geburten, die Müttersterblichkeit bei 510 pro 100.000 Geburten (beide Stand 2013), nur 54 % der Geburten können medizinisch betreut werden. Die hohe AIDS-Rate von 11,9 % stellt das Gesundheitssystem vor gravierende Probleme.
Malawi ist (neben Burkina Faso) eines der Schwerpunktländer der EinDollarBrille-Aktivitäten: Fehlsichtige Schulkinder erhalten kostenlos eine Brille; Erwachsene für umgerechnet 5 Euro.
Menschenrechte
Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International berichten seit einigen Jahren, dass Angriffe auf Menschen mit Albinismus in Malawi deutlich zunehmen. Im Mai 2015 begutachtete der UN-Menschenrechtsrat die Lage der Menschenrechte in Malawi. Er stelle fest, dass die Regierung 154 der 199 Empfehlungen angenommen hatte. Bei den abgelehnten Empfehlungen handelte es sich, gemäß den Angaben von Amnesty International, überwiegend um solche zur Abschaffung der Todesstrafe sowie zur Abschaffung von Bestimmungen im Strafgesetzbuch, die einvernehmliche sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen des gleichen Geschlechts kriminalisieren. Die Verfassung legt unter anderem die Gleichberechtigung der Frau fest. Demnach sind Gesetze, die frauenfeindliche Regeln enthalten, verfassungswidrig und werden durch die Malawi Law Commission aufgehoben. In Malawi ist die Chancengleichheit der Geschlechter gegenwärtig nicht gegeben. In der sekundären Bildung ist der Anteil von Frauen epochal gesunken. Das Land weist weltweit eine der höchsten Raten von verheirateten Mädchen unter 18 Jahren auf. Im Jahr 2015 verabschiedete die malawische Regierung ein Gesetz, welches unter anderem das Alter der Ehemündigkeit festsetzt. Seitdem muss eine Frau mindestens das 18. Lebensjahr erreicht haben, ehe sie eine Ehe eingehen darf. Auch die Alphabetisierungsrate steigt. Ein weitverbreitetes Problem ist die zunehmende Gewalt gegen Frauen. Gegenwärtig wurde die häusliche Gewalt gegen Frauen unter Strafe gestellt.
Quelle Wikipedia